Uli Göhring Porträt

Geboren wurde ich am 18. Juni 1974 in Hechingen. Aufgewachsen bin ich in Bodelshausen im Landkreis Tübingen. Meine erste frühmusikalische Erziehung genoss ich in Form von Blockflöten-Unterricht in der Grundschule. Mich hat aber schon immer das Schlagzeug fasziniert. Angefixt hat mich vor allem der Drummer einer christlichen Rockband, mit denen mein älterer Bruder damals gejammed hat.
Im Alter von 8 Jahren wollte ich damals unbedingt Schlagzeug lernen. Also fragten meine Eltern im örtlichen Musikverein nach. Zu der Zeit war aber leider kein Bedarf an Schlagzeugern, weshalb meine Eltern entschieden haben, ich könnte doch erst mal auf dem Akkordeon meines Onkels weitere instrumentale Fertigkeiten entwickeln. Daraus wurden dann immerhin eine Durststrecke von 7 Jahren, bis ich beschloss, mir mein erstes Schlagzeug selbst zu kaufen. Finanziert aus Ferienjobs und Prospekte austragen kaufte ich mir ein billiges aber immerhin neues Mark V- Drumset mit einem Paar Meinl Meteor Hihats.
Das war am 09. November 1989, übrigens zeitgleich mit dem Fall der Berliner Mauer. Die ersten Erfahrungen sammelte ich in diversen Schülerbands. Wir hatten das Glück in der näheren Umgebung eine aktive Jugendhaus-Bewegung zu haben und wurden damals schon von den Kommunen gut mit günstigen Proberäumen und ersten Auftrittsmöglichkeiten unterstützt.

Mein Arbeitsplatz

Was ich damals im Akkordeonunterricht vernachlässigt hatte (nämlich nach Noten spielen) wollte ich bei meinem Trauminstrument diesmal richtig machen und genoss Dank meiner Eltern von Beginn an Einzelunterricht. Zunächst bei einem ungarischen Schlagzeuglehrer namens Boni Zoltán, danach schon deutlich professioneller bei Wolfgang Theil, bei dem ich die Lust am Üben und auch am Unterrichten entdeckt habe. Als dieser berufsbedingt aus der Gegend wegzog, versuchte ich bei den lokal angesagten Drummern Unterricht zu nehmen und fand durch eine glückliche Fügung schließlich Drum Coaching, die Schlagzeugschule von Jörg Bach, damals noch in Albstadt. Während meines Zivildienstes genoss ich bei ihm Unterricht auf sehr hohem Niveau, u.a. Entdeckung der Moeller Methode, Swing- und Latinbasics und Rudimental Drumming.

Nach Abschluss meines Zivi-Daseins (Ende 1995), begann ich auf Jörgs Anraten eine Lehre als Einzelhandelskaufmann im Albstädter Musikhaus Herter (musicland). Jörg bot mir gleichzeitig an, bei ihm in der Schule als Lehrer zu unterrichten. Dies legte den Grundstein für meine Profikarriere, da ich über das Business gute Einblicke und Kontakte in die Branche bekam und gleichzeitig meine Unterrichtserfahrungen ausbauen konnte. Im musicland machte ich meinen Abschluss schon nach 1 ½ Jahren und arbeitete noch einige Jahre weiter als Leiter der Drumabteilung. An Jörg Bachs Schlagzeugschule unterrichtete ich von 1996 bis 2021. Seit Oktober 2021 unterrichte ich auch am Jamclub Drumcenter in Tübingen, der renomierten Schlagzeugschule von Ralf Wettemann.

Um als Profidrummer in den meisten Situationen bestehen zu können, wollte ich mir den letzten Schliff von einem weiteren Meistertrommler holen, bevor ich mich in der Lage sah, mein sowieso schon auf Teilzeit reduziertes Angestelltenverhältnis im musicland zu beenden und meinen Lebensunterhalt rein mit Musik bestreiten zu können. In Daniel Messina (einem der musikalischsten Drummer, die ich kenne) fand ich am Drum Department in Stuttgart den richtigen Lehrer zum richtigen Zeitpunkt. Er vermittelte mir über zwei Jahre lang technische und musikalische Fertigkeiten, von denen ich nach wie vor profitiere.
Seit 2002 bin ich nunmehr professioneller Musiker – was gleichzeitig auch der Startschuss der eigenen Firma markiert:
die Gründung der Ringo Studios.
Die Mehrzahl in der Firmierung symbolisiert meine verschiedenen Arbeitbereiche:

– meine Arbeit als Profimusiker in diversen Bands
– der Unterricht in Drumset und Percussion
– ein kleines aber feines Tonstudio, in denen auch die bandeigenen Projekte aufgenommen und gemischt werden.

RegieplatzMusik ist neben meiner Familie mein wichtigster Lebensinhalt. Dem entsprechend pragmatisch gehe ich seit jeher die vor mir liegenden Aufgaben an und vermittle durch meine professionelle Einstellung und meine Ehrlichkeit in jeder Situation ein Gefühl von Zuverlässigkeit. Meine Tätigkeit als Drummer umfasst nicht nur meine festen Bandprojekte (siehe Links), mit denen ich in ganz Europa unterwegs bin, sondern auch verschiedene Nebenschauplätze mit Musikern wie Werner Dannemann, Gino Samele, Albert Mayer-Mikosch, Steve Mushrush und andere Besetzungen, bei denen ich die gern gebuchte und zuverlässige „hired gun“ bin.
Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung in den vielen unterschiedlichen Stilistiken der Rock-, Pop- und Jazzmusik gelingt es mir immer wieder die passende Groove-Plattform für meine Mitmusiker zu liefern. Diese Erfahrungen sind es schließlich auch, die die Grundlage meines Unterrichts bilden, bei dem es für mich in erster Linie darum geht, jemandem den Weg auf die Bühne zu zeigen bzw. jemanden dort hin zu begleiten. Ich verstehe mich als Motivator und Coach, ohne aber das solide Erlernen des Handwerks außer Acht zu lassen. Das Unterrichten hat mir schon jeher Spaß gemacht und motiviert mich selbst immer wieder auf’s Neue. Wenn du weißt, am nächsten Tag sitzt ein wissbegieriger Schüler vor dir und du sollst ihm was Neues zeigen, setzt man sich schon eher mal hin und schafft sich das drauf. Ich lerne von und durch meine Schüler in jeder Stunde dazu.

Meine musikalische Einflüsse sprengen wahrscheinlich den hiesigen Rahmen. Ich möchte dennoch den Versuch wagen: vielleicht bringt es den ein oder anderen auf den Geschmack. Dann hat sich die Mühe schon gelohnt:
Ich habe relativ spät angefangen, Rockmusik zu konsumieren. Umso intensiver befasste ich mich im zarten Alter von 12 Jahren dann mit den ersten Scheiben von AC/DC, Bon Jovi, Huey Lewis, Queen, Toto, usw. Dann kam die Grunge-Ära mit Nirvana, Rage against the Machine, Soundgarden, Pearl Jam, Red Hot Chili Peppers, Extreme uvm. Das ging dann aber recht schnell über in Begeisterung für härteres Material wie Metallica, Slayer, Sepultura, Helmet, Prong, Pantera, Tool, Queensryche u.ä. Unterrichtsbedingt bekam ich aber auch immer mehr Einblicke in die Welt des Fusion- und Funkdrummings, was bis heute meine musikalische Leidenschaft geblieben ist. Vor allem die folgenden Erlebnisse haben mich nachhaltig geprägt:

– Besuche von Workshops (u.a. Simon Phillips, Virgil Donati, Dave Weckl, Vinnie Colaiuta, Phil Maturano, Mike Portnoy, Marco Minnemann, Ralf Gustke, Chester Thompson, Gregg Bisonette uvm.)
– Konzerte (Toto, Incognito, Tower of Power, Jamiroquai, Mother’s Finest, Huey Lewis, …)
– diverse Drumvideos (Steve Gadd, David Garibaldi, Rick Latham, Thomas Lang, Jojo Mayer,… )
– diverse Masterclass-Besuche (v.a. bei Claus Hessler, René Creemers, Jim Chapin, Phil Maturano, Udo Dahmen, Diethard Stein, Jost Nickel, Benny Greb, …)
– Arbeiten mit Büchern (Advanced Funk Studies, Future Sounds, The New Breed, Stickcontrol, Time Functioning, uvm.)

Mit der Gründung einer Familie stand auch der Grundbesitzerwerb an und mit diesem, der Bau der eigenen Räumlichkeiten zum Unterrichten, Musizieren und Aufnehmen. Was bisher angemietet war, sollte im Oktober 2006 in den eigenen vier Wänden in Betrieb gehen und ist seither die Verwirklichung aller meiner Musikerträume: ein großer, gutklingender Aufnahmeraum zum Unterrichten, Aufnehmen und Üben, eine großzügige Regie und eine entspannte Lounge im Eingangsbereich.
Für die kommenden Jahre möchte ich vor allem viel mit meinen Bands spielen, aber hoffentlich auch viele neue Musiker kennenlernen, sowohl on stage als auch im Studio und weiterhin die Qualität meines Unterrichts verbessern.